Modernes Beschwerdemanagement in Zeiten der Dankbarkeit

Bürokratie, die unter die Haut geht

Wenn der Vermieter die Miete erhöht, muss der Mieter zustimmen. Sonst geht es vor Gericht. Will der Gesetzgeber so. Sagt die ALTOBA, meine Vermieter, eine Wohnungsbaugenossenschaft in Hamburg. Alles feinschriftlich, nix Digital.

Also ist der Gesetzgeber schwachsinnig. Von mir aus, Ok. Es gibt ein Gesetzt, dass diese Mieterhöhungen regelt. Diese dürfen in soundso viel Jahren nur um soundso viel Prozent erhöht werden. Gut.

Wenn dein Vermieter mehr als die gesetzliche Regelung von dir verlangt, brauchst du das nicht zahlen. Musst dem auch nicht zustimmen. Soll der vor Gericht ziehen, der Halsabschneider.

Wenn die Erhöhung aber innerhalb des gesetzlichen Rahmens bleibt, MUSST du zustimmen. Keine Ahnung, was das für ein Gesetz ist. Mit gesundem Menschenverstand ist das nicht zu erfassen. Nur mit alltagsuntauglicher, realitätsfernen Bürokratie. Müssen sich Juristen ausgedacht haben, diesen Mist. Geht ja nicht darum, die Mieter zu schützen, sondern dass sich alle sicher sind. Es geht um Sicherheit. Vertrauen, Vernunft, Verlässlichkeit spielen hier absolut und so richtig gar keine Rolle.

Ich sagte: „Nein, stimme nicht zu. Aber sie haben ja Einzugsermächtigung. Buchen Sies ab und fertig. Aber weshalb sollte ich einer Mieterhöhung zustimmen, die sich gegen meine Interessen richtet? Nö.“

„Sie müssen aber, sonst müssen wir das einklagen.“

Was für eine widersinnige Bürokratie! Was für ein blödsinniges Scheißgesetz. Und alle machen mit. Ein Armutszeugnis.

Mieterhöhung unterschreiben und Verdienstbescheinigung wenn sie eine andere Wohnung vom selben Vermieter beziehen

Ich wohnte schon seit 2003 bei der ALTOBA, als ich 2017 eine neue, günstigere Wohnung beziehen musste. Durch die Trennung, den Auszug der Frau, konnte ich mir die alte Wohnung nicht mehr leisten. Nie, solange ich Mitglied und Mieter der ALTOBA in Hamburg bin, hatte ich irgendein Versäumnis, immer alles korrekt bezahlt und abbuchen lassen.

Als ich nun den Mietvertrag der neuen, günstigeren Wohnung unterschreiben wollte, verlangte der Vermieter, die mir zuvor 14 Jahre lang ohne Beanstandung eine Wohnung vermietet, einen neuen Verdienstnachweis. Das würde der Gesetzgeber so verlangen. Aha. Also schon wider dieser ominöse Gesetzgeber, der widersinnige, vernunftfreie, extrem bürokratische Gesetz erlässt, damit alle sicher sind, es noch viel mehr Bürokratie gibt und der Rest an Vertrauen, Vernunft und Verlässlichkeit zerstört werden kann. Alles klar. Was für Zeiten.

Ich hatte mich so aufgeregt, mir blieb aber nichts anderes übrig, als nach 14 Jahre monatlicher Mietzahlungen einen Verdienstnachweis beizubringen, damit ich die günstigere Wohnung beziehen konnte. Als Selbstständiger hast du aber keinen Verdienstnachweis und manchmal auch schlechte Monate. Musste die alte Mutter wieder bürgen. Wie sauer ich bin auf die ALTOBA und diesen bescheuerten Gesetzgeber. Was nicht, was das für Leute sind.

Eigenverantwortlich, klar und menschlich, unbürokratisch, unabhängig und vernünftig sind die nicht, diese Leute. Es ist egal, wie absurd die angeblichen Vorgaben vom Gesetzgeber aus sind – sie MÜSSEN eingehalten werden, koste es, was es wolle. Kommt mir bekannt vor.

Die können nicht denken: Von kein Kläger, da kein Richter. Die wollen alles sicher und zwingen dich zum absurden Scheiß. Was für ein Käse. Was für ein Land. Was für eine verfluchte, sinnlose, demütigende, schikanierende Bürokratie. Wie kann man so nur arbeiten?! Ich kann es nicht.

Sei der erste, der diesen Beitrag teilt

Kommentar verfassen